Gewitter
© Helga Sievert-Rathjens
Den ganzen Tag hab ich geputzt
Doch leider hat es nichts genutzt
Denn als ich gegen’s Licht geschaut
Da schimmerte der feine Staub.
Er legt sich in meiner Freizeit
Auf’s Klavier als kleine Weichheit
Ich wedele ihn wieder fort
Doch morgen ist er wieder dort
© Helga Sievert-Rathjens
Das klingt wie ein Trecker
Mein Auto ist ein seltsam Teil
war früher schneller als ein Pfeil
Seit einigen Tagen
kann ich es kaum wagen
damit froh herum zu fahr´n
denn
ein Geräusch nervt die Nachbarn
Einer rief: “mir geht´s auf den Wecker
das klingt ja wie ein alter Trecker“
Tags darauf ich zur Freundin fuhr,
sie mich gleich fragt: “braucht das ‚ne Kur?“
Und drüben schrie auch laut der Bäcker:
“Ruhe, stell ab den alten Trecker.“
Erst mal zum Schwager hingeknattert,
vor Angst mein Herz hat sehr geflattert,
der fummelt hier, auch mal am Stecker
und meint, das klingt wie ein Trecker.
Zur nächsten Werkstatt schickt er mich nun
Der Meister schon hört, es gibt was zu tun.
Er fragt mich: “fahr´n sie viel über Äcker?
und denken, das Auto ist ein Trecker?“
Ich bin nun gar vollständig sauer,
schrei wütend: “ich bin doch kein Bauer!“
Er: “ist der Ölstand geprüft?“
und flugs die Haube hoch hievt.
Nun sagt er: “das macht keinen Sinn“
und grummelt: “ischa gediegen,
am Öl kann‘s nicht liegen
denn es ist gar keins drin.“
© Helga Sievert-Rathjens
Kraxeln gehen
Es wollt ‚ne Dicke kraxeln geh’n
Vom Berg mal in die Runde seh’n
Für sie war das begehrlich
Doch war der Weg beschwerlich
Den Aufstieg hat sie gut geschafft
Und fröhlich in das Tal gegafft
War froh, dass sie hier oben sitzt
Obwohl, sie hat doch sehr geschwitzt
Sie meint, nun ist sie Alpinist
Und setzt sich eine Abstiegsfrist
Aber sie hat keinen Schimmer
Abwärts laufen kann sie nimmer
Den Rest vom Hang, gar nicht munter
Rutscht auf dem Po sie hinunter
Und unten endlich angekommen
War sie noch lange sehr benommen
Und die Moral von der Geschicht
Als wirklich Dicke mach das nicht
©Helga Sievert-Rathjens
Hast du den Gnom gesehen?
Gerade saß der noch da
hatte krauses Haar
Und einen Topf
als Hut auf seinem Kopf
Er saß schön gemütlich, ganz entspannt
träumte von Pfannkuchen in der Hand
Unterm Sonnenschirmchen aus weichem Moos
ein Kätzchen aus Weide auf seinem Schoß
Doch nun kam Emma mit Helga ums Eck
Und – schwiedelschwupps – flitzte er hurtig weg
Verschwand unter dem grün bemoosten Stein
Da war sicher sein Haus, bestimmt ganz klein
Mir blieb nur die Fotografie
Doch sehen konnte den Gnom ich nie
©Helga Sievert-Rathjens
Geschummelt
Es ärgerte den Sturm
ein Blatt mit Loch vom Wurm
Dich blase ich hinunter.
Das Blatt es blieb ganz munter
Jetzt fängt er an zu toben,
das Blatt bleibt einfach oben
Da zog er schnell von dannen
hin zu hohen Tannen
Das Blatt niemals zur Erde schwebt
denn jemand hat es festgeklebt
@ Helga Sievert-Rathjens
Heften
Beim heften von Heften
Tu ich mich oft schwer
Schlag mich rum mit Resten
Der Hefter ist leer
Ich fang an zu grummeln
Mir fliegt‘s um die Ohren
Kann noch soviel fummeln
Vielleicht sollt ich bohren?
Jetzt fängt’s an zu kneifen
Ich kriege die Wut
Ein Stich läßt mich keifen
Denn rot fließt das Blut
Nach mehreren Pflastern
Einer Rolle Mullverband
Und vielen Ausrastern
Liegt er gefüllt in der Hand
Und die Moral von er Geschicht?
Schau vorher nach sonst ärgerts dich
©Helga Sievert-Rathjens
Weinselig
Am Abend in sehr sanftem Licht
sah ich den Mond, er sah mich nicht.
Der Mond der hatte kein Gesicht
war nur Viertel, da zeigts sich nicht
Er tanzte hin, er tanzte her
Ihn anzusehen fiel mir schwer
Mal war er groß, mal war er klein
Ich weiß, das liegt am roten Wein
Ich sag noch einmal Prost
und du Mond, tanze weiter, getrost
© Helga Sievert-Rathjens
Ein Mausgedicht
Neulich Abend
sagt Frau Maus
ich gehe heute nicht mehr raus
Dann gehe ich,
spricht Herr Maus,
eben mal alleine aus
Die Nachbarin
Frau Haselmaus
lockt ihn listig in ihr Haus
Sie feiern ein Fest
mit kuscheln im Nest
und Korn soviel man mag
Am nächsten Tag
kam der Kater
Arme Kinder, verloren den Vater
@Helga Sievert-Rathjens
JavaScript von kostenlose-javascripts.de